Murgleiter

Die „Murgleiter" zählt zur Spitzenklasse unter den deutschen Fernwanderwegen. Ganz nach Gusto geht es über 110 Kilometer entweder talaufwärts von Gaggenau bis zum Schliffkopf an der Schwarzwaldhochstraße oder bergab, mit dem fließenden Wasser. Drei der fünf Etappen führen zwischen Gaggenau und Schönmünzach auch durch die Ferienregion „Im Tal der Murg".

Welche Laufrichtung? Stetig sanft bergauf, von Gaggenau taleinwärts ins Herz des Nordschwarzwaldes bis Schönmünzach – oder mit dem Fluss talauswärts, aus der beeindruckenden Felsenge des Mittleren Murgtals in die Weite der ersten lieblichen Auen der nahen Rheinebene.

Wir schlagen den Weg mit dem Wasser vor, beginnen deshalb in Schönmünzach (1) und steuern als erstes die schmalste und wildeste Passage des Murgtals an. Der Premiumweg verlässt oberhalb von Raumünzach das Murgtal und klettert über Erbersbronn bis zur 65 Meter hohen Staumauer der Schwarzenbachtalsperre (2) hinauf. Ein Stück folgt man dem Ufer des größten Stausees im Nord- und Mittelschwarzwald und steigt an der beeindruckenden „Rohrbahn" des Pumpspeicherkraftwerkes zur herrlich gelegenen Marienkapelle über Forbach ab.

Der zweite Wandertag beginnt mit der Querung der Murg auf Forbachs historischer Holzbrücke (3) und einem schattigen Anstieg durch das Kauersbachtal (einem der typischen Heuhüttentäler) bis zum kreuzgeschmückten Latschigfelsen (4). Der Anstieg hat schon etwas von einer Bergbesteigung, die oben dann auch gebührend gefeiert werden darf. Heuhüttentäler und Streuobstwiesen rund um Reichental bilden vorübergehend den Kontrast zur wilden Felslandschaft des Murgtals, die sich am Rockertkopf (5) wieder einstellt. Einer der Höhepunkte des Wandertages ist der Tiefblick von der Elsbethhütte auf Schloss Eberstein (6). Nach einem langen Abstieg zurück ins Murgtal wandert man durch Weinberge zum Schloss hinauf und auf dem schönen Eberpfad durch Wald nach Gernsbach.

Der dritte Tag auf der „Murgleiter" beginnt mit einem Bummel durch die hübsche Gernsbacher Altstadt mit ihren Sandsteinhäusern. Dann geht es schnurstracks auf den 668 m hohen Merkur (7), auf den von Baden-Baden eine Standseilbahn fährt. Der Abstieg erfolgt gemeinsam mit der „Gernsbacher Runde" auf dem Zick-Zack-Pfad bergab und biegt am Fuß des Merkurs zur romantischen, moosüberzogenen Wolfsschlucht ab. An der nahen Ruine Ebersteinburg (8) mit ihrem grandiosen Rundblick beginnt der Schlussakt der dreitägigen Wanderung durchs Tal der Murg hinab nach Gaggenau (9). Im Thermalbad Rotherma lassen sich die müden Knochen wieder munter machen.

Index Wandern (mittel)

Start und Ziel:
Schönmünzach, Gaggenau (Unimogmuseum)

Anforderungen:
Drei Tagesetappen mit 17,7 km (6 Std.), 23,7 km (7 Std.) und 23,5 km (7-8 Std.) auf zumeist schmalen Pfaden, Forst-, Wald- und Wiesenwegen mit teils steilen An- und Abstiegen. Jede Tagesetappe kann dank der Murgtalbahn (S-Bahn) an verschiedenen Stellen abgekürzt werden.

Beschilderung:
Symbol Murgleiter, geschwungenes „M"

Höhepunkte:
Murgtal, Schwarzenbachtalsperre, hist. Holzbrücke Forbach, Latschigfelsen, Rockert, Heuhütentäler um Forbach und Reichental, Schloss Eberstein, Altstadt Gernsbach, Merkur, Wolfsschlucht, Ruine Ebersteinburg, Unimogmuseum und Therme Rotherma in Gaggenau.

Einkehrmöglichkeiten:
Lokale und Gasthäuser in Schönmünzach, Schwarzenbach, Forbach, Gausbach, Reichental, Obertsrot, in Schloss Eberstein, Gernsbach, auf dem Merkur, Ebersteinburg, Gaggenau.

Wanderzeit:
April bis November, je nach Schneelage.

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