Unser Morgen begann (wie die vergangenen Tage) mit Sonne pur und ewig viel guter Laune, doch das sollte nicht lange so bleiben...
Heute morgen startete unser letzter Tag in der Schweiz und laut Plan ging um 9 Uhr der (kostenlose) Wanderbus nach Wali.
Also waren wir geschickt mit Wanderschuhen, Rucksäcken, Proviant, Sonnencreme und vielem mehr.
Als um 9 Uhr der Bus pünktlich kam hatte er leider eine schlechte Nachricht für uns. Der Bus nach Wali ging erst um 10 Uhr, es muss wohl ein Fehler in unserem Plan sein.
Somit mussten wir 1 Stunde warten und versuchten die Zeit bestmöglich zu verbringen. Außerdem waren wir ein wenig traurig, da um 9.30 Uhr nur 6km weiter der traditionelle Alpabtrieb gewesen wäre und wir ihn sehr gerne gesehen hätten.
Nach gefühlten 3 Stunden warten kam um 10 Uhr der richtige Bus und wir machten uns (nicht mehr ganz so motiviert) auf den Weg nach Wali.
Doch dann die Überraschung: der Alpabtrieb hatte Verspätung und wir mussten mit unserem Bus rechts ran fahren, weil die Kühe auf unserer Straße unterwegs waren. Wir durften aussteigen und zusehen. Was für ein tolles Spektakel 🤩
Solch einen Alpabtrieb können wir groß und klein nur empfehlen, es war unbeschreiblich schön anzusehen.
Ich hätte euch gerne ein kleines Video reingestellt, aber irgendwie ist jede Datei zu groß dafür 🫣
Jetzt ging es mit richtig guter Laune weiter nach Wali.
Dort angekommen gingen wir zum Sessellift und die Kinder waren sehr aufgeregt, weil sie noch nie mit einem gefahren sind.
Doch wieder wurde unsere Vorfreude getrübt. Beim zeigen der Gästekarte (diese erhielten wir fertig bearbeitet vom Tourismus Surselva Team und beinhaltete freie Fahrt mit dem Sessellift) stellte sich heraus, dass auf der Karte nur 1 Erwachsener und 2 Kinder vermerkt sind... Durch langes diskutieren und überzeugen gab es noch ein Happy End und wir durften alle 4 mit dem Lift hoch zum Stein (so hieß unser erster Berg) fahren.
Angekommen auf der Bergstation nahmen wir noch ein paar Meter in Kauf, um eine unglaubliche Aussicht zu genießen und das 1. Bild mit Schweizer Gipfelfahne zu erhaschen.
Jetzt ging unsere Wanderung so richtig los. Wir folgten dem Wegweiser Richtung Hitzegger (angegeben mit 45 Minuten).
Und nach genau 50 Minuten (mit unzähligen Pausen zum "Gucken" und durchatmen) erreichten wir, total durchgeschwitzt den Hitzegger. Der Weg war zwischenzeitlich ziemlich steil und anstrengend, noch dazu war es heute wieder sehr heiß.
Dieser Teil der Wanderung zeigte uns, dass wir (vorerst) definitiv keine gefährlichen Wanderungen wie z.b. eine Klamm o.ä. mit Marie machen können, da sie dafür vermutlich zu hibbelig und unvorsichtig ist 🫣
Oben angekommen waren verschiedene Spiel-Stationen für die Kinder aufgebaut und natürlich wieder die Gipfelfahne. Wir verweilten hier ein wenig und sammelten neue Kräfte für unseren letzten Berg, den Piz Mundaun (ausgewiesen mit 25 Minuten).
Nach weiteren 50 Minuten (dieses Mal waren wir viel zügiger unterwegs, dennoch wären die ausgewiesenen 25 Minuten niemals möglich gewesen) erreichten wir den Piz Mundaun.
Vom Hitzegger zum Piz Mundaun war es bei Weitem nicht so anstrengend wie der vorherige Weg.
Es war total schön mit anzusehen, dass unsere Kinder ein Auge für die kleinen Wunder der Natur hatten. So blieben wir für winzig kleine Schmetterlinge, außergewöhnliche Grashüpfer, Glitzersteinen, Raupen, Blumen und noch vielem mehr stehen.
Durchgeschwitzt suchten wir uns ein schattiges Plätzchen auf der Hütte und genossen typisches schweizerisches Essen (hierfür hat das Team wieder mitgedacht und uns extra ein Kuvert mit Schweizer Franken mitgegeben, es war sogar so viel, dass es auch noch für ein Sieger Eis reichte) mit einer sehr netten Bedienung. Der Käse-Wurstsalat war allerdings sehr speziell und das Ketchup schmeckte auch ganz eigen *meckernaufhohemNiveau*. Um dreiviertel zwei wollten wir mit dem Lift nach unten fahren und erfuhren dann, dass dieser nur jede Stunde fährt (macht ja auch Sinn).
Also vertrieben wir uns die Zeit mit Karten spielen und darüber grübeln, wie es hier wohl im Winter aussieht (wir vier sind Skifahrer und haben noch nie ein Skigebiet im Sommer gesehen).
Dann starteten wir voll erholt und motiviert noch ein Stückchen weiter auf die Aussichtsplattform. Dort erwarteten uns unsere geliebten "roten Bänkli" und ein unfassbar toller Ausblick.
Um 14.20 Uhr starteten wir den Rückweg zum Lift und das war erst ein komisches Gefühl, im Sommer bergab zu fahren. Es hätte auch einen Fußweg nach unten gegeben, aber wir waren eh soooo stolz, dass unsere Mädels die komplette Strecke ohne ein einziges motzen oder jammern geschafft haben (es war ihre erste Bergwanderung) und wollten es nicht Überreizen.
Unten angekommen mussten wir beim Vorzeigen der Gästekarte erst wieder Rechenschaft ablegen, wieso nur 1 Erwachsener darauf vermerkt ist. Nachdem wir auch diesen Mann überzeugt hatten suchten wir den Berggasthof Cuolm Sura. Dort hatte das Touristen-Info Team für uns Trottinetts reserviert. Trottinetts???? Was bitte ist das denn?? Genau diese Frage haben wir uns auch gestellt. Es sind einfach gesagt riesen Tretroller. Ab 10 Jahren dürfen Kinder diese selbst fahren. Ausgestattet mit Helm bekamen wir unsere drei Stück (Marie fuhr bei Papa mit, da Mama doch sehr viel Respekt vor diesen Dingern hatte). Dann hieß es den Wegweisern zurück zum Meierhof folgen.
Und was sollen wir sagen, diese Trottinetts sind der absolute Wahnsinn. Wir hatten so unglaublich Spaß mit diesen Riesenroller bergab zu fahren. Alternativ wäre der Wanderbus gegangen. Na Gott sei Dank haben wir nicht diesen genommen.
Gegen 15.30 Uhr erreichten wir Meierhof und stellten (wie vereinbart) die Trottinetts auf den dafür vorgesehenen Parkplatz.
Zurück in der Ferienwohnung freuten wir uns über eine Dusche und packten unser Auto.
Wir hätten noch eine weitere Nacht hier bleiben können und morgen bis spät.10 Uhr die Ferienwohnung verlassen müssen. Wir entschieden uns für heute Heimfahren, da die Kinder richtig k.o. waren und wir so den morgigen Tag zum ausräumen etc. nutzen können.
Gegen 17 Uhr erwartete uns Frau Tschuor im Touristen-Info, also machten wir uns ein letztes Mal auf den Weg dorthin.
Hier gaben wir all unsere geliehenen Sachen (Schuhe, Stöcke, Rucksäcke und Jacken) zurück und bedankten uns für diese wunderschönen Tage in der Schweiz.
Um 17.15 Uhr verabschiedeten wir uns von Frau Tschuor und vom "Kistenstöckli" (unserem Lieblingsberg) und machten uns auf den Weg nach Hause.
Nach ziemlich genau 5 Stunden Autofahrt sind wir angekommen.
Abschließend möchten wir dem ganzen BoW Team und dem Surselva Team für diese unvergesslich schönen Tage und dem Abenteuer danken. Wir werden diese Zeit definitiv nie vergessen und freuen uns schon morgen all unseren Freunden (die nicht den Blog gelesen haben) davon zu berichten.
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